- Oktober -

Cub Fun Day 2017

02./03.10.2017

Wölflings-Spaß-Tag für die kleine 7 bis 10-Jährige aus den Schulen klingt nach sehr viel Action, lachen und Pfadfinderkrams.

Das war es auch, und viel Arbeit.

Vorallem am Montag war es super heiß, das war mega anstrengend.

Morgens gegen neun sind die kleinen Cubs gekommen wurden registriert und haben hübsche Bändchen bekommen. Die Flagge wurde gehisst, die Regeln erklärt und ein Gebet gesprochen. Dann gab es Frühstück und alle wurden auf verschiedene Stationen aufgeteilt. Dort wurde dann gemalt, gebastelt, gesungen, Knoten gemacht und ganz viel gelernt.

Das  ganze möglich gemacht haben insgesamt 32 Praktikanten und Pfadfinderleiter der Gruppen in den Schulen und natürlich Ahmad unser SIS Koordinator. 

Verspätet kam dann das Mittagessen und es wurden, mal wieder, neon-pinke Hot Dogs gegessen.

Nach der zweiten Runde Stationen ging es dann wieder nach Hause für die Kleinen.

Am Dienstag lief es ähnlich, allerdings war das Wetter nicht so gut und viel musste nach drinnen verlegt werden.

Heute habe ich Dylan geholfen mit seiner "Southafrican Flag" Station. Er hatte am Anfang South Africa falsch geschrieben, also haben wir daraus ein Spiel gemacht: Wer findet den Fehler auf dem Schild! Alles in allem eine tolle Erfahrung, ich hatte eine gute Zeit.

             Der Platz vor dem Heritage Centre

 


Lekgotla 2017

04.10-09.10.17 Lekgotla, hört sich erst mal komisch an. Lekgotla ist ein Wort in Tswana und bedeutet so viel wie Zusammenkunft, Konferenz, Meeting. Und genau das hatten wir auch. Am Mittwoch Morgen wurde ich von meiner Chefin abgeholt und wir haben alle Sachen in den kleinen Mietwagen geladen. Dann ging es los in Richtung Kimberley. 

Wir sind sechs/sieben Stunden Auto gefahren, über nur insgesamt zwei unterschiedliche Autobahnen mitten durchs Nirgendwo. Einmal haben wir einen Wohnwagen gesehen, ganz allein. Fünfzig Kilometer davor nichts, fünfzig Kilometer danach nichts. 

Ich war immer überrascht etwas Lebendiges zu sehen, seien es Schafe, Kühe, Affen oder Menschen, es war eine seltene Ansicht.

Wir haben nur für ein Mittagessen eine Pause eingelegt und sind abends dann in Victoria West angekommen. Victoria West ist klein, sehr leer und mitten in der Karoo. Wir hatten insgesamt zwei Möglichkeiten zum Abendessen, eine davon war ein ganz hübsches Hotel, in dem wir dann auch gegessen haben. Da die Region Northern Cape sehr bekannt für ihre Schafe ist, gab es Lamm auf der Karte, dass ich dann auch probiert habe.

Unser kleines Häuschen in dem wir die Nacht verbracht haben war echt alt und "traditionell", aber im Gästebuch standen tatsächlich auch deutsche Gäste drin!

Am nächsten morgen haben wir dann nett gefrühstückt und haben dann Victoria West hinter uns gelassen.

Gegen Mittag sind wir dann am Campingplatz "Eagles Nest", 40km vor Kimberley, angekommen. Wir haben die Sachen in unser kleines Chalet gebracht und konnten es gar nicht fassen einen Pool zu sehen der wirklich gefüllt war! Mit den Wassereinsparungen die wir hier in Western Cape machen müssen ist es illegal seinen Pool hier mit normalem Wasser zu füllen.

Nachdem wir dann ein paar der mit uns zuständigen Leute getroffen haben sind wir zum Konferenzzentrum gefahren. Eine "Happy-clappy-church", wie man sagen könnte. Das Gebäude ist großartig und riesengroß gewesen.

Alles wurde geplant, wir mussten noch einige Änderungen an den Teilnehmerlisten machen und haben dann Abendessen eingekauft. Mit vollgepackten Einkaufstüten ging es dann noch nicht nach Hause, wir mussten erst 175 Tüten mit Werbegeschenken füllen (Mousepad, Trinkflasche, Notizbuch und Kugelschreiber). 

Endlich wieder zurück am Campingplatz war die Arbeit immer noch nicht vorbei, wir mussten die Namensschilder alphabetisch ordnen und nummerieren und die letzen Zettel und die Aufnäher in lila Ordner stecken. Todmüde sind wir dann gegen halb zwei in der Nacht in unsere Betten gefallen, nur um am selben Tag um halb sechs wieder aufzustehen.

Den Freitag haben meine Kollegin Yolanda und ich dann mit der Registrierung, dem Aufbau des Shops und dem verkaufen der Kleidung, die wir mitgebracht haben, verbracht.

Am Samstag haben wir wieder verkauft und ich bin rumgerannt und habe gesehen wo ich helfen konnte. Plakate aufrollen, Müll aufsammeln, nachträgliche Namensschilder verteilen, Dokumente suchen und anderes stand an der Tagesordnung.

Am Nachmittag wurde dann die Rolle des Chief Scouts in einer Art Gottesdienst an den nächsten übergeben. Unser vorheriger Chief Scout Sibusiso Vilane wurde aus seinem Amt entlassen und Brendon Hausberger hat dieses Amt nun angetreten.

Die Zeremonie und die Reden waren super schön und ich bin stolz bei so einem Moment anwesend gewesen zu sein! Am Abend mussten wir dann noch Frühstück für Sonntag kaufen und dann ging es auch schon ins Bett.

Am Sonntag morgen lief alles ruhig, wir haben gepackt und uns noch das "große Loch" in Kimberley angesehen. Kimberley ist eine alte Diamant-Stadt. Vor ca. 150/100 Jahren wurde hier eine riesiege Diamantmine betrieben. Mit Tagebau und Stollen untertage. Wenn man das Loch sieht ist es einfach unglaublich darüber nachzudenken, dass dieses handgegraben wurde! Das Museum war super toll und die alte Stadt wurde auch zum Teil rekonstruiert.

Gegen Mittag haben wir uns dann auf den Rückweg gemacht. Nach einigen Stunden hatten wir dann Beaufort West erreicht und haben dort in einem Motel eingecheckt. Meine Chefin hatte aus Versehen für den falschen Tag gebucht, aber wir konnten die Buchung verschieben. Dort haben wir dann auch im Restaurant gegessen und ich habe erfahren, dass es nicht möglich ist eine reguläre Pizza mit Tomaten zu bekommen. Tomaten gehören anscheinend nur auf eine Margharita und können nirgendwo anders drauf! Meine Pizza war trotzdem gut. Montag Morgen sind wir dann die letze Etappe nach Kapstadt gefahren. 

Auf dem Weg haben wir in Matjiesfontein angehalten. Meine Chefin hat es richtig beschrieben: "Du darfst nicht blinzeln sonst  verpasst du das Dorf !"

 

Der erste Halt in Victoria West

Campingplatz und Koferenzzentrum in Kimberley

Das Museum in Kimberley

Der Rückweg und die Landschaft an sich

Es war winzig und die Dame die uns den Kaffee serviert hat, hatte einen riesigen Drang mit uns zu sprechen und ein Foto zu machen.

Später sind wir dann in Kapstadt angekommen und unser Trip kam zu einem Ende!

Alles in allem wares viel Arbeit, aber es war auch sehr schön. Und keine Sorge, ich habe Urlaubstage für meine lange Arbeitszeit und die Arbeit am Wochenende bekommen. Manche Menschen haben mich wahnsinnig gemacht, um genau zu sein, einer. Ich habe meinen Ehemann kennen gelernt und unsere sieben Regenbogen-Kleinwüchsigen (obwohl wir uns entschieden haben Grumpy nicht zu zählen, da wir ihn nie zu Gesicht bekommen). Aber das ist noch mal eine ganz andere Geschichte! 



Besuch aus Mpumalanga Nr. 1

13.10.207

Ein Freitag der dreizehnte soll ja bekanntlich ein schlechtes Omen sein, mein Tag allerdings war ganz schön. Ich habe Bheki, den besten Freund von Lisa und Thomas in Mpumalanga kennen gelernt. Er war auf einer Konferenz in Kapstadt übers Wochenende.

Ich bin zum ersten Mal Uber gefahren und wir sind mit anderen Deutschen und Südafrikanern etwas trinken gegangen (es war eine deutsch-südafrikanische Konferenz).

Als uns das alles gelangweilt hat, sind wir aufgebrochen zu einem etwas ramschigen Laden in dem ein paar Bands gespielt haben, dort haben wir einen Leiter-Freund von mir getroffen.

Alles in allem war es ein netter Abend!


Der Überfall

16.10.2017

Ja, es ist leider kein Scherz. Aber ein bisschen lustig ist es schon im Nachhinein. Nicht, dass ich sagen möchte, dass ein Überfall lustig ist, nein, ganz und gar nicht. Und es ist auch nichts was man auf die leichte Schulter nehmen sollte. Dennoch denke ich, ergibt es keinen Sinn sich seine Stimmung davon runter ziehen zu lassen und deswegen sehe ich lieber die positiven Seiten der Dinge.

Außerdem teile ich auch gerne die nicht so schönen Momente, denn nicht alles im Leben kann perfekt laufen!

Nachdem das dann geklärt ist, kann ich dann mal beginnen zu erzählen was mir passiert ist.

Ich bin letze Woche Montag  von der Arbeit nach Hause gelaufen. Ich laufe immer, weil es nur 15 Minuten sind bis ich Zuhause bin. Es hat geregnet und ich habe mich beeilt um schnell zurück zu sein.

Vor mir lief ein Mann, ich habe mir nichts dabei gedacht und wollte ihn einfach überholen. Als ich auf seiner Höhe war hat er angefangen mit mir zu reden. Keine Ahnung welche Sprache er da gesprochen hat, ich habe auf jeden Fall nichts verstanden und bin einfach weiter gelaufen. Dann hat er mich auf Englisch gefragt ob ich gerade vom College käme. Ich habe geantwortet: "Nein, von der Arbeit." In dem Moment war ich dann schon fast an ihm vorbei gelaufen und dann drehte er sich zu mir um und sagte: "Gib mir deine Tasche, ich will dir nicht weh tun." Zur Bestätigung hat er seinen Ärmel hoch geschoben und mir sein Messer gezeigt. Der Griff sah aus wie ein Schraubenschlüssel, aber daran war eine recht lange Klinge. Ich hab gezögert und nach erneuter Aufforderung habe ich  ihm schließlich die Tasche gegeben. Er ist damit weggelaufen und ich hab mich daran erinnert, dass ich noch Geld in meiner Hosentasche habe. Also habe ich ihm hinterher gerufen, dass in meiner Tasche nichts Wertvolles ist und, dass er mein Geld haben kann wenn er mir die Tasche zurück gibt. Er ist dann echt zurück gekommen und wollte natürlich beides haben. Also standen wir da wie kleine Geschwister beide mit einer Hand das Geld und mit der anderen die Tasche festhaltend. Leider habe ich nicht schnell genug reagiert. Er hat dann realisiert, dass er mich mit zwei vollen Händen gar nicht mehr mit dem Messer bedrohen kann, also hat er sich dann für meine Tasche entschieden und ist weg gelaufen. An der Straßenecke hat er sich dann noch mal zu mir umgedreht um zu gucken ob ich ihm nicht folge. Sah ganz schön bescheuert aus, so ein großer enddreißiger Mann mit Handtasche unterm Arm. Also wie man hören kann ein echter Amateur. 

Jetzt hab ich immerhin Erfahrung mit Überfällen, falls ich mal an einen Profi geraten sollte!


Pfadfinder und Feuer

19.-21.10-17

Donnerstags ist normalerweise normale Scout-Gruppenstunde. Nur heute nicht. Heute wird Emily Gammon ihr Sprinbok Advancement Badge überreicht. Die höchste Errungenschaft die ein Scout bekommen kann. 

Emily hat viel dafür gearbeitet um die zahlreichen Aufgaben zu meistern und ihren Hike gut herum zu bekommen. Dafür wurde sie heute geehrt. Um die 75 Leute waren anwesend. Die Scouts und die Leiter des Stammes haben sich zu einem Dreieck aufgestellt, Emily in der Spitze. Dann wurden die Lichter gelöscht, die Kerzen eine nach der anderen entzündet und die Pfadfindergesetze dabei aufgesagt.

Anschließend wurden zwei Reden gehalten und der Aufnäher überreicht. Dann war die Zeremonie vorbei und es gab Snacks, Tee und Kaffee und es wurde gratuliert.

Emily ist die dritte Person die ihren Springbok bekommt, nach 27 Jahren! Und in 109 Jahren Stammesgeschichte das allererste Mädchen.

 

Am Freitag war Campfire Abend. Ab sechs Uhr wurde gegrillt, gegessen, getrunken (natürlich alles nicht alkoholisch, das ist hier sehr wichtig) und gequatscht. Um sieben wurde dann das Lagerfeuer entzündet und alle saßen in einem großen Kreis darum herum. Wölflinge, Pfadfinder, Leiter und Eltern.

Dann wurde das akribisch geplante Programm "aufgeführt". Es gab viele Mitmachlieder und Sketche und ich habe "Flinke Hände, flinke Füße" vorgestellt. Bei den Mitmachliedern sind die Leute, die vorgesungen haben immer wie wild ums Feuer gerannt und haben so laut gesungen/geschrien, das sie fast heiser wurden.

Es wurde nie Holz nachgelegt und nach Beendigung des Programms wurde das Feuer gelöscht. Es gab keine Gitarre und kein gemütliches Beisammensein so wie wir das haben, aber es war trotzdem super schön!

Anschließend bin ich mit ein paar anderen Leitern zu einem Leiter nach Hause gefahren, wir haben Kaffee getrunken und Tabu gespielt bis in die Nacht. Es war wirklich ein toller Abend.

 

Am Samstag, nachdem ich einkaufen war (gestohlene Sachen ersetzen) und mit meiner pädagogischen Begleitung geskyped habe, haben wir uns für JOTA/JOTI and der Scout Hall von 2nd Rondebosch getroffen. Dort hatten wir ein kleines Mini-Jamboree, da auch noch ein Schwede zu Gast war. Wir haben den ganzen Abend gequatscht, gegrillt, Black Stories ausprobiert und Feuer-Experimente gemacht. Dabei sind wirklich coole Slow-Mo Videos entstanden!

 

Alles in allem wirklich drei tolle Tage mit endlich mal viel Feuer!