- August -

Flug und erster Tag

08.08.17, 20.00 Uhr und ich hatte noch nicht gepackt. Ich wollte es einfach nicht wahr haben, dass es jetzt los geht. Auf in die Ferne, tausende Kilometer von Zuhause entfernt.

Pia hilft mir alles wichtige einzustecken, ich checke die Liste nicht mehr. Zu schwer ist der eine Koffer auch noch, aber der Rucksack ist dafür leichter, dass wird schon gehen.

Ein schwerer Abschied von meinen Freundinnen aber ein noch schwierigerer Abschied liegt noch vor mir.

09.08.17, 9.00 Uhr. Ein Morgen der so schwer auf allen lastete, dass man ihn fast greifen konnte. Die Taschen gepackt, letzte Reste hinein gesteckt. Ständig neue Wellen der Tränen unterdrückend die letzten Dinge erledigt die erledigt werden mussten.

Gegen 16.00 Uhr ging es dann zum Flughafen. Es war eine der Autofahrten von der ich mir wünschte das sie nie endete. Als wir  ankamen und Papa an der Ausfahrt vorbei fuhr gingen Gedanken durch meinen Kopf: Was wäre wenn ich den Flug verpasste? Dann hätte ich noch Zeit hier.

Aber nein, alles nahm seinen Lauf. Ich habe das Gepäck aufgegeben, Gott sei Dank ging alles gut. Und dann ging es auf die Dachterasse. Letzte Ratschläge bekommen und die letzten Minuten genießen.

18.20 Uhr. Es war höchste Zeit durch die Sicherheitskontrolle zu meinem Gate zu kommen. Alle waren nur noch am weinen.

 


 Eine letzte Umarmung, ein letzter Kuss, ein letzter Blick und dann war ich durch die Kontrolle. Alles was ich bisher kannte hinter mir lassend, auf in eine fremde Welt in der ich nichts und niemanden kannte.

Ich hockte auf dem Boden, wartend in den Flieger steigen zu können. Menschen starrten mich an und ich wünschte mir nichts lieber als an einem anderen Ort zu sein und nicht dort einsteigen zu müssen.

Im Flugzeug war ich heilfroh  neben einem tauben, asiatischen Pärchen mit Flugangst zu sitzen. Die haben nur gebetet und sich unterhalten in Zeichensprache und haben mich nicht weiter beachtet.

In Frankfurt hatte ich weniger Glück damit. Nach meinem 20 Minuten Fußweg zu meinem Gate, setzte ich mich und wurde gleich mitleidig von einer Frau angesehen. Sie sah so aus als wollte sie mich gleich ansprechen, aber tat es dann erst im Flugzeug.

Sie gab mir ihre Nummer, auch wenn sie nur ein paar Tage in Kapstadt sein würde. 

Der Flug hat ewig gedauert, schlafen war kaum möglich. Ich habe mir "Die Schöne und das Biest" und "Baby Boss" angeschaut. Das Essen habe ich kaum herunter bekommen. Mehr war gar nicht möglich.

Als wir dann endlich ankamen in Kapstadt begann die Traurigkeit das erste Mal zu schwinden. Die Tränen trockneten und ich sah gespannt aus dem Fenster, fragte mich was diese Stadt wohl für mich bereithalten würde.

Mein netter Sitznachbar gab mir auch noch seine Nummer für Notfälle und dann ging es auch schon raus aus dem Flieger, durch die Passkontrolle und ab zum Gepäckband. Nachdem ich dann mal alles auf so einen gottverdammten Wagen gehievt hatte, hielt ich Ausschau nach Natasha, meiner Arbeitskollegin. Sie erkannte mich an meinem Halstuch und wir machten uns auf dem Weg zu ihrem Wagen.

Wir haben uns super nett unterhalten und dann kamen wir bei meiner Gastfamilie an. Shirley und Philip haben mich super lieb empfangen, mein Zimmer ist toll und ich habe direkt ausgepackt und gegessen.

Ich weiß es wird schwer und ich weiß ich werde meinen Freund, Freunde und Familie sehr vermissen, aber ich denke ich werde hier eine gute Zeit haben!


Hawequas/ Gordons Shield 2017

12./13.08.2017, Hawequas

Mein erstes Lager steht vor der Tür und das schon nach so kurzer Zeit. Ich hab schon sooo viel gehört über die Scouts in Südafrika und vieles stimmt mich sehr vorsichtig.

Strukturiert, organisiert, militärisch durchgeplant, ernst... hört sich im Nachhinein eher nach deutschen Klischees an, aber trifft wohl durchaus zu. Auch wenn es anders zutrifft als gedacht.

Ich kam an und alle waren super freundlich, gut gelaunt und neugierig wer ich wohl bin. Ich hatte die Chance einige zu grüßen und mit einigen ein paar Worte zu wechseln. Dann hatten wir ein kurzes Briefing. Ich habe zwar so gut wie nichts verstanden, weil mir das ganze Konzept noch  nicht so klar war, aber Matthew der neben mir saß konnte mir einiges erklären.

 

Gordons Shield ist ein Wettbewerb an dem Scouts zwischen elf und siebzehn Jahren teilnehmen. Normalerweise bilden acht von ihnen eine Patrol und sie kommen aus einem Troop. Es waren 41 Patrols anwesend. Innerhalb dieser Patrol haben die Scouts eine bestimmte Rangordnung. Der PL ist der Patrol Leader, dieser hat einen Assistenten und dann folgen alle anderen von drei bis acht. Normalerweise ist der PL der Scout mit den meisten Errungenschaften, das heißt mit dem höchsten "Achievement". Diese Gruppen kommen ohne einen Leiter, was mich sehr überrascht hat.

Ihre Eltern oder Leiter bringen sie ins Camp, dort angekommen organisieren sie sich komplett selber. Sie bauen ihre Zelte auf, machen Lagerbauten, kochen und und und. Bei dem Wettbewerb werden für unterschiedliche Sachen Punkte vergeben.

 

Zum Beispiel habe ich direkt am Anfang geholfen bei der Registrierung. Wir haben überprüft ob die Liste vollständig ist mit Name, Rang und Achievemet (Es gibt fünf Unterschiedliche, Springbok ist das Höchste), ob die Anmeldungen korrekt ausgefüllt wurden und ob sie die von ihnen selbst angefertigte Pässe mit hatten. Dann gab es Überprüfungen in Lagerbauten, Tests zur richtigen Anwendung von Äxten, Rettungsüberprüfungen zum Teil im eiskalten Wasser, Erste-Hilfe-Tests und viele mehr. Insgesamt gab es um die 56 Bases bei denen in einer Form Leistungen erbracht werden mussten.

Das Thema des diesjährigen Gordons Shield Competition war eine Welt-Wasser-Konferenz mit Delegierten verschiedener Länder. Deswegen wurde auch viel zur Wasserkrise im Western Cape abgefragt.

Wir haben das Abendessen getestet am Samstag und ich habe mir, wie könnte es auch anders sein, das Team ausgesucht das Deutschland darstellen sollte. Sie haben "Mutti's cabbage soup" gemacht. Abgesehen davon, dass sie zu spät angefangen haben und noch nichts wirklich durch war, abgesehen vom Fleisch, haben sie ihren Job ganz gut gemacht.

 

Am Abend habe ich mich dann lange mit Henri ausgetauscht über verschiedene Kulturen und Pfadfinderei. Zwischendurch kamen immer Leute dazu,  so wie Stuart, William, Matthew, David, Jason, Gilly und viele andere.

Ich habe viel Hilfe bekommen, viel erzählt und Leute zum ungläubigen Starren gebracht. Auch Danke noch mal an dieser Stelle an Susan und Bronwen, die mir gezeigt haben wie ich bewerten muss und mit denen ich vermisste Anmeldungen gesucht habe und eine komplette Waschschüssel in hohem Bogen auf den Boden befördert habe, bei der Inspektion der "Küchen".

 

Ich habe gelernt das sich die Scouts spitzenmäßig benehmen können. Sie sind leise wenn man das braucht, sie stellen sich ordnungsgemäß in Reihen auf und sie befolgen die Regeln, auch wenn der ein oder andere mal zu spät kommt.

Ich habe gelernt, dass wenn man etwas inspiziert am Lagerplatz sich das ganze Team aufstellt und der PL sagt: "Team 36 at ease. Team 36 alert. Team 36 reporting". Dabei steht man zuerst breitbeinig, schließt die Beine dann und salutiert zum Schluss. Der Judge macht die selben Bewegungen, steht gegenüber, bedankt sich dann und bringt sein Anliegen hervor. Der PL rührt sich dann und hilft dem Judge, der Rest bleibt stehen. Wenn alles erledigt ist, wird etwas sehr Ähnliches durchgeführt.

Ich war sehr begeistert davon wie selbstständig die Kinder waren und wie viele Fähigkeiten sie sich schon angeignet hatten. 

 

Ich habe gelernt das man neon-pinke Wurst wirklich essen kann, dass ich Kindern Angst mache wenn ich laut und aggressiv "explodierte Klobürsten" schreien würde, dass Henri eine grüne Wassermelone ist (er hat mir seine deutschen Sätze präsentiert...war sehr lustig) und ich werde Stuart immer als den mit dem kaputten Stift in Erinnerung behalten!

 

Ich habe tausende Tips erhalten was ich hier noch machen muss, also es wird nicht langweilig werden.

Mehr zu den Scouts und wie alles aufgebaut ist hier werde ich sicher noch beschreiben. Ich wurde schon angehalten eine Präsentation über Pfadfinder in Deutschland zu machen. Denn keiner konnte sich hier vorstellen ein Feuer in einem Zelt zu haben! Genrell habe ich ein Lagerfeuer vermisst. Aber naja, das wird sicher noch kommen.

P.S.: Heute kam endlich mal die Sonne raus (ist eben Winter hier)  und ich hab jetzt schon einen leichten Sonnenbrand auf der Nase...


Mein Urlaub in Montagu

 

Einfach um mal zu gucken wie es "da hinten runter" so aussieht.

Nach dem Mittagessen sind Shirley und ich schlafen gegangen. Ihr ging es nicht so gut und ich bin aus Versehen eingeschlafen.

Die Stimmung war bei mir heute ein bisschen tief, aber das wird schon wieder.

 

17.08.17, Montagu:

Wir haben heute nach dem Frühstück ein Museum in der alten Kirche von Montagu besucht, das war ganz schön. Danach waren wir Kaffee trinken in einem seltsamen Café: "the mystic tin". Dort hing ein Bild unter der Decke, es lief Mr. Boombastic und sie hatten keine Gäste außer uns. Deswegen hatten sie auch wohl nur zwei Kaffeekännchen zum runterdrücken. Das eine war kaputt, dann kam plötzlich eine Riesenkanne und aus der kam eine Kaffefontäne nach dem runterdrücken. Alles war voller Kaffee, aber wenigstens der Käsekuchen war gut.

Danach wollten wir ein ein Stück wandern gehen. Die Strecke hieß Lover's Trail und war mehr ein Abenteuerweg. Wir mussten rutschigen Matsch und einen kleinen Bach ständig überqueren, aber es hat echt Spaß gemacht. Wir haben auf dem Weg Kletterer gesehen, Dassies und eine Gruppe Paviane.

Als wir wieder zurück waren haben wir uns ein paar DVD's ausgeliehen, unter anderem Indiana Jones, aber der Film wollte nach einer Stunde einfach nicht mehr weiter laufen. Danach haben wir noch "In the line of fire" gesehen.

 

18.08.17, Montagu:

Heute ging es zurück. Für eine Strecke von 2 Std und 40 Min haben wir 5 Std und 15 Min gebraucht. Das liegt vermutlich daran, dass wir vier Mal auf dem Weg gehalten haben und ständig an Baustellen warten mussten, da nur eine Spur immer frei war. Hier die Stopps:

1. Weinhändler (besagte 6L Wein für 14€)

2. Kürbisladen (ein Laden voller Kürbisse davor)

3. Straßenobstverkäufer (ein kleiner Wagen, 2 KG Mandarinen)

4. Mittagessen! (Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben Meatpie gegesssen!)

Dann sind wir auf einem anderen Bergpass wieder nach Kapstadt rein gefahren. Über Somerset West mit einem wirklich wunderschönen Blick auf False Bay.

Jetzt sind wir wieder zurück. Montag ist der erste Arbeitstag (Blogeintrag folgt dazu). Und wir haben heute mit Nicola und Peter (meine Gastschwester und ihr Mann) zu Abend gegessen.

14.08.17, Montagu:

Noch eben schnell Guthaben gekauft und dann sind wir losgefahren nach Montagu. Die Strecke über die Berge war wunderschön und man konnte sehr weit sehen.

Halt haben wir dann gemacht am Restaurant Nuy on the hill. Ein Restaurant auf einem Hügel, das zu einem Weingut gehört.

Gegen kurz vor vier sind wir dann endlich angekommen am Avalon Springs Resort.

Wir haben alle Taschen ins Chalet gebracht und Shirley und Philip waren direkt schwimmen. Ich habe mir das Resort angesehen, einen Adapter ausgeliehen (ich hatte meinen natürlich vergessen) und zum ersten Mal Dassies beobachtet (s.o.).

Shirley hat an dem Abend erzählt, sie habe sich gedacht: Arme Madita, nur alte Ommis hier, die im Pool sitzen wie die Hühner auf der Stange und Ellbogeneinsatz zeigen um in den Whirlpool zu kommen.

 

15.08.17, Montagu:

Heute war es wirklich kalt, ich wollte erst gar nicht aus dem Bett raus. Wir waren einkaufen und ich finde es erstaunlich wie unterschiedlich Deutschland und Südafrika allein nur im Supermarkt sind.

Danach waren wir Minigolfen, Shirley hat gewonnen. Anschließend sind wir zu dem kleinen Flüsschen gelaufen (und auch teilweise durch das Flüsschen) und ein Stück den Berg hoch, von dort aus konnte man schöne Fotos machen. 

Shirley und ich haben uns dann in eine Hollywoodschaukel gesetzt und ich habe ihr ein paar Fotos von Zuhause gezeigt.

 

16.08.17, Montagu:

Heute war es schon wieder recht kalt und regenerisch. Wir haben einen "kleinen Ausflug" zu einer Fabrik für getrocknete Früchte gemacht und ich habe getrocknete Mango, Pfirsiche und eine Rolle Pfirsich/Birne/Honig gekauft.

Dann waren wir noch an einem Vogelteich, aber an diesem Tag war dort wenig los.

Anschließend sind wir einfach mal eine Straße runter gefahren die ewig lang war und mitten durchs Nirgendwo führt, irgendwann haben wir dann gedreht und sind zurück.



Die erste Arbeitswoche

Nachdem der Montag auf der Arbeit wenig ereignisreich war, war ich froh, dass ich trotz meines immer noch etwas kränklichen Zustandes abends ausgehen konnte. Ich war auf dem Barleycorn Songwriter Wettbewerb in einer Sportbar in der Nähe mit meinem Gastbruder. Seine Mitleiter hatten ein Lied eingereicht und waren unter die Top 10 (von 85!) gekommen, die an diesem Abend auftreten sollten. Insgesamt war es sehr schön und wir haben echt tolle Lieder gehört, aber am Ende war ich echt super erschöpft.

Am Dienstag wurde ich bei der Arbeit von Natasha in den gesamten PR Kram eingeführt und konnte meine erste Bestellung im Lager zusammensuchen. 

Am Mittwoch ging es dann in den Shop und ich musste erstmal sehen wie die ganzen Artikelcodes aufgebaut sind und mir anfangen sie einzuprägen. Ich habe mir die Arbeit im Shop nicht so wahnsinnig kompliziert vorgestellt. Ist sie auch im Grunde nicht, aber doch schwieriger als gedacht. 

Am Donnerstag hatte ich dann eine Meeenge an Aufgaben zu erledigen. Unter anderem Einladungen per Mail versenden, ein Interview schreiben und Registrierung von Campteilnehmern.

An diesem Abend bin ich zu meiner ersten Pfadfindergruppenstunde gegangen (s.u.)

Der Freitag sollte eigentlich zur Einführung in die Arbeit zu Gemeinschaftsprojekten dienen, stattdessen bin ich mit Ahmad mitgegangen, der sich um das SIS-Programm kümmert (Scouts in Schools). Ich habe eine Menge der Praktikanten und damit auch Leiter kennen gelernt, die Pfadfindergruppen schulintern leiten. 

Alle von ihnen sind arbeitslose, junge Menschen, die mit diesem Projekt wichtige Fähigkeiten lernen sollen und somit in die Arbeitswelt leichter einsteigen zu können. Außerdem geben sie vielen Kindern und Jugendlichen in Grundschulen die Möglichkeit Pfadfinder (bzw. Wölflinge) zu werden.

Der Samstag war recht ereignislos, ich habe mich entspannt und das Wetter war endlich mal sehr schön.

Heute, am Sonntag, war das Wetter wieder echt toll und wir sind an der Küste spazieren gewesen und ich war in der Kirche.

Die Kirche ist hier wirklich nicht hübsch und eher eine große Halle. Dafür waren aber Menschen da, sogar viele und auch junge Leute. Was so die größten Unterschiede am Gottesdienst sind, ist, dass es weniger formal ist, man auch mal mehrere Lieder direkt hintereinander singt und dass es zwischendrin eine Teepause gibt. Außerdem ist es nicht unüblich, dass der Pfarrer eine Jogginghose trägt.


Gruppenstunde oder Scout Troop Meeting bei 1st Claremont

24.08.17, Claremont/Cape Town. Heute hatte ich zum ersten Mal die Chance bei einem Scout Troop Meeting dabei zu sein. Das National Office hat es so arrangiert, dass ich zum Stamm 1st Claremont gehen kann. David, der Troop Scouter, also der Gruppenleiter, hat mich abgeholt und dann sind wir zur Scout Hall gefahren. Jeder Stamm hat eine Art Halle mit einem sehr großen Hauptraum und noch ein paar kleineren Räumen. Drinnen liefen schon ein paar Kinder herum. Ich fand es ein bisschen spät für eine Altersgruppe von 11 bis 17 Jahren die Gruppenstunden von 19.00 bis 21.00 Uhr zu haben, aber das schien hier normal zu sein. Alle Kinder tragen ihre Kluft, ihr Halstuch, Jeans und den Pfadfindergürtel. Da es zur Zeit recht kühl ist und die Kluften alle kurze Ärmel haben, tragen sie noch etwas darüber, bis es beginnt und die Flagge gehisst wird. 

Dazu stellen sich die Scouts in ihre jeweiligen Patrols auf. Es gibt die Patrols Swift, Boks, Eagle und Bat, aber heute sind nicht alle vollständig.

Heute ist es auch noch anders als sonst, es gibt zwei neue "Rekruten", die ihr Versprechen machen müssen. Dafür werden zuerst alle Lichter ausgemacht. Wir stehen im stockdunkeln. Dann werden die beiden Jungs von ihrem späteren Patrol Leader vor den Scout Trooper gebracht. 

Nacheinander kommen nun 10 der Mitglieder des Troops nach vorn und jeder zündet eine Kerze an und sagt eines der 10 Pfadfindergesetze. Die Pfadfindergesetze sollen dem Pfadfinder ein Licht im Dunkeln sein, sollte diese Zeremonie zeigen.

Danach treten die beiden Rekruten nach vorne, legen ihre linke Hand auf die Fahne, machen den Pfadfindergruß und sprechen dem Leiter das Pfadfinderversprechen nach.

Damit sind sie nun aufgenommen, bekommen alle Aufnäher die sie brauchen und ein Halstuch mit Knoten (hier übrigens "Woggle" genannt).

Die Lichter wurden wieder angemacht, die Kerzen weggeräumt.

Nun gab es ein Spiel. Die Gruppe wurde aufgeteilt in klein und gruß, zwei Baumstümpfe und zwei Holzstangen wurden geholt und die beiden kleineren Gruppen stellten sich jeweils in einen Kreis auf. Sie hielten sich fest bei den Armen und auf einen Pfiff begannen sie sich zu drehen, um die auf dem Stumpf liegende Holzstange. Auf einen weiteren Pfiff versuchten sie sich dann gegenseitig gegen die Stange zu ziehen und zu schubsen. Wer die Stange herunter warf war draußen und es ging von vorne los. Wichtig war dabei, sich nie loszulassen.

Nach ein paar Runden des Spieles ging es dann ans Knoten üben. Jeder nach seiner jeweiligen Stufe bekam Knoten zugeteilt, die er oder sie üben sollte.

Ich habe mich dazu gesellt und habe selber den ein oder anderen Knoten ausprobiert. Ich hoffe dieses Mal kann ich ein paar davon im Kopf behalten!

Anschließend sollten die vier Patrols eine lange Leine machen, indem sie kleine Seile mit bestimmten Knoten aneinander knoteten. Diese Knoten wurden bewertet und anschließend gab es die Aufgabe, dass ganze Team nacheinander auf einer Pappe auf die andere Seite zu ziehen.

Zum Schluss wurde in Reih und Glied gestanden der Punktestand mitgeteilt. An der Rangordnung hatte sich nichts geändert. Die Flagge wurde herunter gelassen und die Gruppenstunde war beendet.

Ach übrigens wurde ich von einem kleinen Jungen gefragt ob ich Deutsch sprechen könnte, nachdem ich vorgestellt wurde mit: "Das ist Madita, sie kommt aus Deutschland". Für die kleinen Jungs war es schwer vorstellbar, dass jemand aus einem anderen Land kommt, dass so weit entfernt ist und auch dann noch die Sprache sprechen kann.